Steinreich e.V.

Gemeinschaft - Kultur -Brandschutz

Die Gemeinde Steinreich gliedert sich in den Ortsteil Glienig mit den Gemeindeteilen Damsdorf und Schenkendorf sowie den Ortsteil Sellendorf mit den Gemeindeteilen Hohendorf und Schöneiche.

Die beiden Gemeinden schlossen sich ebenfalls im Rahmen der Gemeindegebietsreform zum 31.12.2002 zur Gemeinde Steinreich zusammen und wurden Ortsteile dieser Gemeinde. Der Ortsteil Glienig mit den Gemeindeteilen Damsdorf und Schenkendorf befindet sich im Grenzgebiet zwischen der Mark, der Niederlausitz und dem Niederen Fläming. Auf der Straße zwischen Schenkendorf und Damsdorf steht ein Grenzstein, der die ehemaligen Provinzen Brandenburg und Sachsen-Anhalt markiert. Glienig wurde erstmals als „wüste dorfstede Glynick“ im Jahr 1446 urkundlich erwähnt. Der Ort Damsdorf wurde 1481 erstmals als „Damstorff“ schriftlich genannt. Damsdorf ist ein ehemals kleines Gutsdorf, dessen Feldmark mehrfach geteilt wurde und zwischen mehreren Herrschaften wechselte. Über Schenkendorf („Schenkendorp“), ein Angerdorf, findet sich bereits am 3. August 1301 ein Bericht. Es war ebenfalls ein Gutsdorf.

Kupferstich 1759

Kupferstich 1759


Schenkendorf (Rittergut und Dorf)

Ortsname und Ortsgründung:

„Senkojce" ist der ursprüngliche Name des Dorfes.
Er bezeichnet das Dorf der Schenken von Landsberg, die den Ort gründeten.

Erstmals wird der Ort am 3. August 1301 als Schenkendorp genannt.

Eine weitere Urkunde ist vom 23. August 1364 erhalten geblieben, in der u.A. Dörfern auch Schenkendorf genannt ist.

Am 2. März 1455 wird Schegkindorf und am 19. September 1529 Schenkendorf genannt.



Kirche: mittelalterlicher Feldsteinbau mit Turm an der Westseite Innengestaltung aus der Zeit um 1700 mit Patronatsloge von 1713, Altaraufsatz (um 1724), gefertigt von dem Tischler Bandicken und dem Maler Zimmermann (beide aus Luckau). Die Kirche war Tochterkirche von Groß-Ziescht.


 

Besitzzugehörigkeit:

1364

1527 – 1546

1585 – 1638

1638 – nach 1692

1697 – 1766

1718


1757


1736 – 1737
1809 – 1945

Friedhelm von Dame (wohnhaft in Dame)

von Schlieben

Christop von Birkholtz/

Ernst von Birkholtz

Wolf von Löben

Jost Heinrich von Karass († 1718)
Hans Ernst von Karass († 1757)

von Stutterheim

von Kleist – Zützen

 von Kleist

Stammwappen

 Grafen von Kleist (auf Zützen)

Preußischer Grafenstand nach dem Recht der Erstgeburt vom

20. Oktober 1840


Schloss in Zützen, Karte gestempelt 1913

Schloss in Zützen, Karte gestempelt 1913

Das von Knobelsdorff erbaute Schloß Zützen wurde von russichen Soldaten auf Befehl Ulbrichts im Herbst 1945 in Brand gesteckt und vernichtet, Grund und Boden Enteignet.


Schloss Schenkendorf

Schloss Schenkendorf













Am 15. Februar 1770 kaufte die verwitwete Frau Oberst v. Kleist das Gut Schenkendorf c. p. (gerichtlich confirm. den 21. Februar ej. ) von Johanne Ernestine von Sternstein, Hans Ernst v. Karasz, Hausmarschall und Landesältesten und von Seyfried v. Stuckerheim. Sie ward am 29. November 1770 zu Lübben damit belehnt. 


Karl Wilhelm von Kleist (Oberst)

Karl Wilhelm von Kleist wählte als jüngerer Sohn aus adeligen Hause, der als Gutserbe nicht in Frage kam, den Soldatenberuf.

Verheiratet war er auf Vermittlung des Königs mit der reichen Schwiegertochter des preußischen Generalleutnants Gottfried Emanuel von Einsiedel (1690–1745), Eva Luise von Schlomach (1726–1813), mit der er zehn Söhne und eine Tochter hatte. Sie kaufte 1749 das Gut Zützen bei Golßen. Karl Wilhelm starb 1766. Sein Sohn Leopold von Kleist, dem seine Mutter Zützen 1811 übertragen hatte, begründete den gleichnamigen Familienzweig.


(* 20. September 1707 in Groß Tychow; † 1. Mai 1766 in Zützen) war ein preußischer Offizier und Ritter des Militärordens Pour le Mérite.



Leopold von Kleist (Oberst)

"Herr auf Schenkendorf"

Leopold von Kleist war der Begründer der Linie Zützen in der Niederlausitz seines aus Pommern stammenden uradeligen Geschlechts. Da Zützen damals zum Kurfürstentum Sachsen gehörte (preußisch wurde die Niederlausitz erst 1815), wurde er mit seiner Geburt sächsischer Untertan. Er war der fünfte Sohn des königlich-preußischen Obersten und Ritters des Ordens Pour le Mérite, Karl Wilhelm von Kleist (1707–1766), und der Eva Luise Eleonore von Schlomach (1726–1813).

In der Folge des Aussterbens des Raddatzer Astes der Familie von Kleist im Jahr 1793 gelangte er auf Grund einer Entscheidung des Kösliner Hofgerichts 1797 mit zwei Brüdern und einem Vetter in den Besitz der elf pommerschen Raddatz-Juchower Lehngüter.

Am 6. Juni 1812 erhielt er seinen Abschied. Er zog sich nach Zützen zurück und erbte dieses Gut beim Tod seiner Mutter 1813. 1819 wurde Zützen zusammen mit Gersdorf zu einem Majorat umgewandelt. Kleist wurde 1. Majoratsherr, besaß aber zusätzlich noch die nicht zum Majorat gehörigen Güter Schenkendorf, Raddatz, Neuendorf, Bramstädt, Nieder-Pankow, Klingbeck und Ober-Pankow. Er war verheiratet mit Friederike Auguste von Klitzing, mit der er vier Söhne hatte, darunter den Landrat und Politiker Gustav von Kleist.


Leopold von Kleist (* 26. August 1752 in Zützen; † 12. September 1830 ebenda) war ein sächsischer Offizier, Ritter des Militär-St.-Heinrichs-Ordens und der Ehrenlegion.

 




Eduard Graf von Kleist, auf Zützen

(*2. Nov 1795 in Lieberose; † 21. Mrz 1852 Zützen) königlich preußische Major a.D. Graf Eduard von Kleist (1795 - 1852)


Graf Hans Joachim von Kleist (20. Jh.)

(*geb. Berlin 10.01.1913)

letzer Fideikommißherr auf Zützen und Gebersdorf und Herr auf Schenkendorf und Sagritz


Gebietszugehörigkeit:

1018 – 1902

unter polnischer Krone

1032 – 1303

Reichsfürstentum der Wettiner

1303 -

unter Herrschaft der brandenburgischen Askanier


Gefolgt unter ständigem Besitzwechsel

1368

Kaiser Karl IV. unterstellt

1370

die Lausitz feierlich der bömischen Krone

1378

Sein Sohn Wenzel erhält Böhmen, Schlesien und die deutsche Krone.

1419

Wenzel wird wegen Untätigkeit abgesetzt und sein Bruder Sigismund, König von Ungarn,

Schlesien und Inhaber der deutschen Krone erhält Böhmen. Er wird 1433 zum Kaiser gekrönt.

1635 – 1656

Kurfürstentum von Sachsen

1657 – 1746

Herzogtum von Sachsen – Weißenfels

1746 – 1806

Kurfürstentum von Sachsen

1806 – 1815

Königreich von Sachsen

1815 – 1918

Königreich Preußen

1918 – 1933

Weimarer Republik

1933 – 1945

Deutsches Reich der SS

1945 – 1949

Deutschland ohne Regierungsgewalt (Besatzungszone der Sowjetunion)

1949 – 1990

Deutsche Demokratische Republik

1990

Bundesrepublik Deutschland

 

Gutshaus um 1900

Gutshaus um 1900

Gutshaus um 1949

Gutshaus um 1949

 


Einwohner:


1455    1 Deditzer erwähnt
1708    1 Bauer, 7 Kossäten, 19 Einwohner der 12 bis 60 jährigen
1718    1 Hüfner. 6 Kossäten oder Gärtner
1755    104 Einwohner (50 männl. Und 54 weibl.)
1810    1 Bauer, 10 Kossäten, 1 Häusler oder Büdner
1818    145 Einwohner, 20 Feuerstellen, 1 Windmühle, 1 Vorwerk mit 5 Ew., 1 Feuerstelle
1823    1 Pfarrbauer, 10 Kossäten
1846    185 Einwohner
1871    203 Einwohner
1900    136 Einwohner (´Gemeinde: 78 Ew, Gut: 58 Ew.)
1919    Gemeinde: 71 Ew.
1925    176 Einwohner
1939    133 Einwohner

Karte 1911 gestempelt

Karte 1932 gestempelt


Denkmalliste:


Schenkendorf:

Datum der Eintragung:

- Kirche

26.07.1979

- Platz des Dorfgerichts bzw. der Bauernversammlung

13.06.1985

- Herrenhaus, Grossviehstall, Waschküche, Transformatorenhaus, Kellerhaus

24.06.2013

- Grenzstein in Form eines Findlings, zwischen Schenkendorf und Damsdorf

13.06.1985

Glienig:


- Landsitz "Schloss Glienig" einschließlich seiner Einfriedungen und Wegeführungen

24.04.2006 in Teilen 26.07.1979

- Glockenstuhl auf vier gusseisernen Stuetzen mit Glocke am Wirtschaftsgebaeudes des ehemaligen Schulgehoeftes

13.06.1985

Sellendorf:


- Gasthof, bestehend aus dem Gasthaus mit Saalanbau sowie Scheune und Stallgebaeude

22.03.2004




 Leistungspflügen 1965





Sellendorf (Rittergut und Dorf)

Der Ortsteil Sellendorf

mit den Gemeindeteilen Hohendorf und Schöneiche befindet sich im nordwestlichen Bereich der Niederlausitz. Die Grenze zwischen Fläming und Lausitz verläuft in Sellendorf zwischen dem historischen Ortskern und dem heutigen Kreuzungsbereich.  Im Jahr 1517 wurde Sellendorf das erste Mal urkundlich erwähnt. Ursprünglich ein Zeilendorf hat Hohendorf heute einen Anger.

Hohendorf

Seit etwa 1599 befanden sich Gut und Dorf nebst „Vorwerk Schönerlinde“ im Besitz der Familie von Stutterheim und seit 1713 im Eigentum des Konsistorial-direktors von Haberkorn. Auguste von Haberkorn heiratete den Dichter Ernst von Houwald, der hier von 1806 bis 1820 wohnte und den Besitz 1822 verkaufte. Ursprünglich war Sellendorf als Runddorf angelegt und vergrößerte sich später nur in westliche Richtung.

In Schöneiche - einst Vorwerk von Sellendorf - entstand im Ergebnis der Bodenreform ein Volksgut, dessen Beschäftigte sich auch im Ort ansiedelten.

In der Nähe von Sellendorf, im Eichbusch, befindet sich als markante Erhebung der 145 Meter hohe „Schwarze Berg“. Die Wacholderschlucht bei Hohendorf (südlich von Sellendorf) ist seit 1938 das älteste Naturschutzgebiet des ehemaligen Kreises Luckau. Es umfasst eine Größe von 34 ha und weist sehr schöne Wacholderbestände, Weidekiefern, Ginsterbüsche und Birkenbestände auf. Der waldreiche Ortsteil Sellendorf der Gemeinde Steinreich bietet ein abwechslungsreiches Bild von Wiesen, Alleen und Kleingewässern.

In der ehemaligen Gutsbrennerei - jetzt „Landgutbrennerei Sellendorf“ - wird heute der schmackhafte und beliebte „Sellendorfer Weizenkorn“ (2007 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet), „Sellendorfer Apfelkorn“ und „Sellendorfer Jägerlikör“ gebrannt, Betriebsbesichtigungen und Verkostungen werden vom hiesigen Fremdenverkehrsverband angeboten.


Aus der Sammlung Duncker's:

Rittergut SellendorfRittergut Sellendorf

Rittergut Sellendorf um 1860

Das Rittergut Sellendorf, neun Meilen südlich von Berlin, wei und eine halbe Meile von der Kreisstadt Luckau und zwei Meilen von der Eisenbahnstation Brand der Görlitzer Bahn gelegen, umfasst mit dem Vorwerk Schöneiche (das selbst Rittergutberechtigung besitzt) einen Flächenraum von nahe an 5000 Morgen mit schön bestandener Forst, Wiesen, Teichen, Torfstich, Ziegelei, Weinbergen etc. etc.

Aus noch vorhandenen, von verschiedenen Herzögen von Sachsen ausgestellten Urkunden ergibt sich, dass die Besitzung bis zum Jahre 1714 in den Handen der Familie von Stutterheim war, alsdann ging sie durch Kauf über an die Familie des Präsidenten von Haberkorn und kam darauf im Anfang dieses Jahrhunderts durch Heirath an den Freiherrn von Houwald, dem bekannten Dichter, von welchem noch ein Theil des Parkes den Namen "Poeten-Steig" führt. Der Freiherr verkaufte die Besitzungen an Herrn Becherer und dieser wieder im Jahre 1841 an den Ober-Amtmann Friedrich Carl Geiseler, nach dessen Tode 1865 das Vormundschaftsgericht zwei Jahre lang für die minorennen Kinder das Gut verwaltete, und darauf 1867 der

einzige Sohn Friedrich Wilhelm Theodor Geiseler, der jetzige Besitzer, dasselbe übernahm und dadurch wesentlich verbesserte, dass er in kurzer Zeit Tagelöhner-Hauser auf Schöneiche, und in Sellendorf neue Stallgebäude und eine neue Brennerei erbaute. 
Übrigens ist Sellendorfs höchst anmuthige Lage ganz dazu geeignet, das leidige Vorurtheil, als wäre die Niederlausitz nur eine traurige Sandfläche, gründlich zu widerlegen.

 

Besitzzugehörigkeit:

- Wegener (v. 1929-...)    
- Müntmann (v. 1903-...)    
- Geisler (v. 1857-...)    
- von      Houwald (1806-...)
    ~ Auguste (geb. von Haberkorn, + 1875)    
- von      Haberkorn (v. 1741-1806)
    ~ Hans Ferdinand Moritz (+ 1803)
    ~ Moritz Ferdinand (+ 1785)
    ~ Hartmann Peter (+ 1741)

Gasthaus - Karte gestempelt 1903


Besitzungen - Stutterheim (seit etwa 1599)

Wappen derer von Stutterheim und von Alt-Stutterheim

Die Familie von Stutterheim vereinigt in der Zeit von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis in das 17. Jahrhundert die Güter Alt-Golssen, Sellendorf, Hohendorf, Schäcksdorf, Krossen, Drahnsdorf, Liedekahle, Jetzsch, Falkenhain, Zützen, Görsdorf, Landwehr, Prierow, Waldow, Rietzneuendorf, Briesen, Oderin, Sagritz, Pitschen, Krebitz und etliche weitere Güter in ihrer Hand und hielt damit ein Gebiet, welches weit über das Gebiet des heutigen Golßen im südlichen Brandenburg hinausging.

Das von Amtshauptmann Christian Hieronymus von Stutterheim in Erlangen 1728 - 1730 erbaute und nach ihm benannte Palais diente von 1836 bis 1971 als Rathaus der Stadt und später als Sitz verschiedener Kultureinrichtungen. Von 2007 - 2010 erfolgte eine Generalsanierung.

Joachim Friedrich von Stutterheim („Alt-Stutterheim“),

Joachim Friedrich von Stutterheim („Alt-Stutterheim“),

(* 2. November 1715 in Sellendorf, Niederlausitz; † 26. August 1783 in Königsberg in Preußen) war ein königlich preußischer Generalleutnant.



Besitzungen - seit 1713 im Eigentum des Konsistorial-direktors von Haberkorn


Besitzungen - Houwald (1806 bis 1820)

 

 


Ernst Christoph Freiherr von Houwald 

(* 29. November 1778 in Straupitz/Spreewald; † 28. Januar 1845 in Lübben)

war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker aus dem Adelshaus derer von Houwald.


Houwald besuchte das Pädagogium in Halle, wo er mit dem späteren Schriftsteller →Wilhelm Contessa Freundschaft schloß, und studierte 1799-1802 in Halle Rechts- und Staatswissenschaften. Vom Rittergut Graupe Kreis Calau, das er nach dem Tode des Vaters erworben hatte, siedelte er 1806 nach Sellendorf Kreis Luckau, dem Erbgut seiner Frau (Auguste von Haberkorn), über, das er bis 1821 bewirtschaftete. 

Bezeichnend für ihn ist, daß er in dieser Kriegszeit zwei Waisen des Freundes Lüdeke und auch seinen verwitweten Freund Contessa mit einem Söhnchen bei sich aufnahm, obwohl er selbst schon 7 Kinder hatte. Am öffentlichen Leben der damals noch sächsischen Niederlausitz war Houwald seit 1805 als Landesdeputierter des Kreises Luckau tätig. Nach der Schlacht bei Leipzig wirkte er als Geschäftsträger der Landesbewaffnung im Dobrilugk-Sonnewalder Bezirk und leitete auch die Hilfs- und Wiederherstellungsmaßnahmen im Luckauer Kreise.

Im November 1821 wurde er von den Niederlausitzer Ständen zum Landsyndikus gewählt; er verkaufte Sellendorf und erwarb den kleinen Herrensitz Neuhaus bei Lübben, wo er bis zu seinem Tode wohnte. In seinem neuen Amt ordnete er die ständische Verwaltung im Gefüge des preußischen Staatswesens und begründete unter anderem 1824 mit dem Landesbestallten Mothes als ständisches Institut die Hauptsparkasse der Niederlausitz, die sich zu einer der bedeutendsten Einrichtungen dieser Art in der Provinz Brandenburg entwickelte und bis 1945 bestand.


 


Die größten Erfolge als Dichter erreichte Houwald, in dem schon die Zeitgenossen nicht nur einen Vertreter der sogenannten Schicksalsdramatik sahen, durch seine Dramen, die er in verhältnismäßig schneller Folge zwischen 1817 und 1827 schrieb. Sie gelangten an zahlreichen Bühnen, vor allem in Dresden und Berlin, zur Aufführung und wurden von einem breiten Publikum begeistert aufgenommen, weil sie, gestaltet aus weicher, gemütvoller Stimmung und abgefaßt in einer an den Klassikern deutscher Dichtung geschulten Sprache, Ausdruck des Zeitgeistes waren, kurz vor dem Aufsteigen der industriellen Epoche, die zu einer immer stärkeren äußeren und inneren Wandlung der Gesellschaft führte. Houwald war für einen begrenzten Zeitabschnitt ein Sprecher der Empfindungen seiner Mitwelt, aber kein wirklicher Dichter, der neue Bahnen beschritt. So gehört er heute zu den Vergessenen. Dieses Urteil gilt auch für seine Erzählungen und Kindermärchen, wenn auch einzelne wohl noch heute lesbar sind.


Glienig (Rittergut und Dorf)

Das Schloss in Glienig, ein Putzbau mit barockenen Elementen und einem mehrfach geschweiften Giebel in der Mitte der Vorderansicht. Es entstand zwischen 1875 und 1906. In der angrenzenden großen Parkanlage befinden sich ein Schlossteich, eine künstlich angelegte Korallentropfsteinhöhle und ein Tiergehege

Besitzer waren die:

- von Guaita  (v. 1929-...)~ Leo (20. Jh.)

- Poock (v. 1903-...)    

- Unverdorben (1828-n. 1857)    

- von Flemming (v. 1766-1828)


Schloss, Gasthof Raddatz, ca. 1920/1923

Schloss, Gasthof Raddatz, ca. 1920/1923


Karte um 1938 gestempelt


Schloss Glienig mit Ansicht auf die verglaste, beheizbare Orangerie

Schloss Glienig mit Ansicht auf die verglaste, beheizbare Orangerie


Schloss Glienig -gestempelt Juni 1921-

Schloss Glienig -gestempelt Juni 1921-